Verantwortung übernehmen für unser Tun? Wo kommen wir denn da hin? Schließlich zahlen doch wir alle Steuern. Da soll gefälligst der Staat, die Politik, das System was dafür tun. Wir haben unsere Schuldigkeit als brave Bürger getan. Mehr geht nicht.
Klingt grotesk? Ist es auch. Und trotzdem ist es das Gedankenmodell der Bevölkerungsmehrheit. Was kann ich als Einzelne/r schon tun? Das System muss sich ändern. Dann mach ich auch was. Doch jeder Mensch kann enormes vollbringen. Zuerst in seinem eigenen Leben. Dann für die Welt.
Es gäbe heute noch kein einziges Bioprodukt im Supermarkt, hätten nicht irgendwann - wahrscheinlich besorgte Mütter - darauf gepocht? Was nachgefragt wird, wird angeboten. So bestimmen wir als Konsumenten die Veränderung im Regal, im Urlaubsangebot, im Verkehr, in der Energiepolitik etc.. Und wir sind verantwortlich für die Katastrophe, wenn wir es nicht tun. Wir. Und nicht die da oben.
Wir sind der Staat. Wir sind die Gesellschaft. Wir sind der Markt und die Macht. Wir sind die Lösung.
Und wir sind ein kleines Biohotel in einem kleinen Alpental. Was tun wir?
Wir sind täglich dran, Dinge und Prozesse zu hinterfragen, zu verändern, zu verbessern. Und zwar so, dass unsere Kinder und Enkelkinder diesen Planeten noch so erleben dürfen wie wir. Es ist ein immerwährender Prozess. Und es ist die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Komplexität unserer Welt. Denn die Auswirkungen, mit denen uns unser Tun konfrontiert, sind so vielschichtig, dass wir manchmal am liebsten den Kopf in den Sand stecken würden. Nützt aber auch nur für einen kurzen Moment. Und auch nur dem, der sein Hirn im Sand versenkt und sich dann wundert, wenn's nachher im Oberstübchen knirscht.
Wir können diese komplexen Probleme nicht erklären, aufschlüsseln und von einem Tag auf den Anderen richten. Aber wir können uns ihnen stellen. Und suchen nicht - wie Kinder - nach einfachen Erklärungen, die - das hat die Geschichte gezeigt - fast immer kräftig danebenliegen: Dort die Bösen. Hier die Guten. Und Schuldzuweisungen generell sollte nur machen, wer selbst schon alles probiert und gemacht hat.
Klimawandel-Verneiner, Rechtsaußen-Symphatisanten, Verschwörungs-Theoretiker und andere einfache Geister haben deshalb bei uns nichts verloren. Sorry, dass wir das so geraderaus sagen.
In den anschließenden Beiträgen erzählen wir euch ein bisschen mehr davon, wie wir die vielen Aufgaben, die uns der Planet stellt, in Angriff nehmen. Es geht nicht alles von heute auf morgen, nicht alles gleich perfekt und 100%, aber wir sind auf dem Weg. Geht doch ein Stück mit uns mit?