1899 bis 1955
Die Familiengeschichte eurer Gastgeber ist so verwunden wie die alten Walserwege. 1899 wanderte der Urgroßvater aus, um dem harten Leben im Kleinwalsertal zu entkommen und sein Glück woanders zu suchen. Nach langer Wanderschaft fand er in Niederbayern einen Schatz – eine niederbayerische Brauereitochter, bekam mit ihr 7 Kinder und lebte mit ihr für den Rest seines Lebens glücklich dahin? Nicht ganz.
1922 wurde er überraschend in seine alte Heimat zurückgerufen, um ein Erbe anzutreten. Bis der alte Hausstand jedoch aufgelöst war und er sich mitsamt Frau und Kinderschar auf den beschwerlichen Weg gemacht hatte, war das Erbe längst veräußert. So blieb ihm bei der Rückkunft im Tal nichts anderes übrig, als mit seiner Familie in die Notunterkunft über dem Kuhstall, einen alten Heuboden, zu ziehen und noch einmal ganz von vorne zu beginnen.
1955 bis 1983
Die Schaffenskraft und Ausdauer aller, einschließlich einiger Wilderer-Gene aus dem Südtiroler Zweig der Familie, haben letztlich doch dazu geführt, dass einer seiner Nachkommen, Malermeister Johann-Baptist Riezler mit Frau Margarethe (S'Ole), sich 1955 seinen Traum vom eigenen Gasthaus erfüllen konnte. Zahlreiche Malereien an den Wänden, traditionelle Walsermotive aus dem 17. und 18. Jahrhundert, zeugen heute noch vom künstlerischen Werk des Johann-Baptist.
1983 bis 2006
Jodok und Ulrike haben 1985 die Walser Stuba übernommen. In den kommenden 20 Jahren wurde viel investiert. Viele nette Kleinigkeiten machen die Walser Stuba liebenswert. Authentizität statt Kitsch – das steht noch heute im Vordergrund.
Die Tradition eines alten Walsergeschlechts lebt immer mit und soll sich mit dem Fortschritt ergänzen, aber nie ihre Wurzeln verlieren. Ein alter Walser Spruch, der Leitspruch der Familie Riezler, bringt es genau auf den Punkt: Mir ehred des Alt' ond lobed des Nüü – ond bliibed önsch sälb ond d'r Heimat trüü! Die hochdeutsche Version: Wir ehren das Alte und loben das Neue und schwören uns selbst und der Heimat ewige Treue.
Qualitätsbewusstsein und Heimatverbundenheit bestimmen seit jeher die Geschäftsphilosophie der Walser Stuba. Auch im 21. Jahrhundert, weshalb der Sprössling Jeremias 2001 nach Luzern auf die schweizerische Hotelfachschule geschickt und bestmöglich unterstützt wurde.
2006 bis 2009
Im Jahr 2002 hat Jeremias seine Berufung als Koch gefunden. Ganze 5 Tage verbrachte er einst im Kindergarten, dann hatte er genug und wollte lieber wieder in die Küche der Walser Stuba. Fern blieb er diesem Lieblingsplatz nur während seiner Wanderjahre, die er unter anderem im Sterne gekrönten Landgasthaus Henze beim renommierten Küchenchef Frank Aldinger verbrachte, mit dem er sich heute noch leidenschaftlich kulinarische Koch-Duelle liefert. Im Herbst 2004 haben sich Bettina und Jeremias kennen – und lieben gelernt.
2009
Hochzeit von Bettina & Jeremias
Nach vier verliebten Jahren war es am 2. Mai soweit: Jeremias & Bettina haben sich getraut, einander das Ja-Wort zu geben. Die beiden sind hoch motiviert und erarbeiten mit Jodok und Ulrike die Betriebsübernahme bzw. -übergabe. Die Zukunft der Walserstuba soll gemeinsam gestaltet werden …
2011
s'Hänsle - der Gründervater unserer Walserstuba - geht am 10. Juli 2011 im 91sten Lebensjahr von uns. Er war ein liebevoller Familienvater und Großvater – unser Ehne – und Gastwirt mit Leib und Seel'. Im letzten Jahr auf Erden freute er sich noch riesig über seine Urenkel Kilian und Klara …
Herrgott gib ihm die ewige Ruh!
2012
Die Betriebsübergabe ist perfekt: Ulrike hat im Juli 2012 ihre GmbH-Anteile an Jeremias übergeben. Der Prozess der Betriebsübergabe hat sich über 3 Jahre lang entwickelt und wurde von größtem Vertrauen gekrönt!
Der Titel „Vorarlberger Genusswirt des Jahres 2012“ ist ein erster Höhepunkt der Walserstuba unter der Führung von Bettina & Jeremias. Sie arbeiten hart daran, dass sich weitere Erfolge einstellen. Dabei verfolgen sie nur ein Ziel: ihren Gästen einen wunderbaren Urlaub zu bereiten …
Die Erfahrungen der Vorfahren sind enorm wichtig, da das Leben zu kurz ist, um einen Fehler zweimal zu machen …
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie ihren Weg!“
– George Bernard Shaw